Wie lange dauert eine Lektion?
Eine Lektion dauert 50 Minuten
Wieviel kostet eine Lektion?
- Bezug von 5 Lektionen pro Monat: Fr. 56.-/Lektion (Total Fr. 280.-/Mt.)
- Bezug von 4 Lektionen pro Monat Fr. 60.-/Lektion (Total Fr. 240.-/Mt.)
- Bezug von 3 Lektionen/Monat: Fr. 70.-/Lektion (Total Fr. 210.-/Mt.)
- Bezug von einer oder zwei Lektionen/Monat: Fr. 80.-/Lektion (Total Fr. 160.-/Mt.)
Wie steht es mit der Zahlung?
Bar nach Unterricht oder via TWINT. Banküberweisung wenn der Betrag bei Unterrichtsbeginn auf dem Konto gutgeschrieben ist.
Werden auch Rechnungen ausgestellt?
Nein, dieser administrative Aufwand, so klein er auch anfangs erscheint erspare ich mir. Zudem stellte ich fest, dass damit automatisch ein Debitoren-Mahnsystem damit verbunden ist. Als ehemaliger Buchhalter und Treuhänder, bin ich nicht sauer, diesen Aufwand zu vermeiden und die dafür gewonnene Zeit dafür zu nutzen um einen Wunsch-Song für einen Schüler herauszuschreiben. Wünschen sie aber eine Quittung, so stelle ich die gerne aus. Künftig werde ich eine Kasse anschaffen, die ich eh für den Verkaufsstand brauche. Dann werden die Kassenquittungen abgegeben.
Kann ich auch Schnupperstunden beziehen?
Keine Zeit zum Schnuppern, es geht gleich ans Eingemachte und sie werden mit einem ersten Resultat nach der ersten Lektion nach Hause gehen. Deshalb halte ich es wie mit Hairdressern, Fahrlehrern oder Migros Klubschulen: Die Dienstleistungen werden bereits bei der ersten Lektion verrechnet.
Kann ich vereinzelt vorbeischauen, dann nicht, wie ich gerade Bock habe?
Problemlos, Obwohl ich meine Schüler vorwiegend wöchentlich unterrichte, nehme ich auch «Drop-in» Schüler, solange es mein Terminplan nicht kreuzt. Der Honorarbetrag für Einzelstunden (siehe oben) beträgt Fr. 80.-
Wenn ich die Preise vergleiche mit anderen Gitarrenschulen, sind die anderen Schulen oder Lehrer teilweise recht günstig. was macht der Unterschied?
Abgesehen davon dass meine Preise bei einem wöchentlich Besuch recht günstig ist, könnte dies verschiedene Gründe haben: Manchmal wird der Unterricht innerhalb einer Gruppe abgehalten oder der Gitarrenlehrer unterrichtet nebenbei zum Haupterwerb. Da ich meine Schule schon seit über 15 Jahren in Vollzeit führe, sind natürlich die Betriebsaufwendungen (Mieten, Unterhalt, Administration, IT, Homepage, übr. Betriebsaufwand) auch im Honorar enthalten.
Was benötigen sie von mir, wenn ich starte?
Wenn es für sie ok ist, benötige ich folgende Infos, für meine Schüler-Liste:
- Vorname, Name
- Strasse, PLZ Ort
- Natel Nummer
- Info über gewünschte Stilrichtung, oder Interpreten
- Info über persönliche Ziele in Bezug auf den Zeitraum
Falls ich mich verspäte, darf ich die Lektion verlängern?
Grundsätzlich lasse ich die 5 zu Gunsten des Schülers gerade sein, wenn es plausible Gründe für Verspätungen gibt und kein Schüler auf die nächste Lektion warten muss. Aber wenn ich zum fünften mal in Folge das Thema Stau höre, dann rate ich vielfach, ein wenig früher loszufahren bzw. bei notorischen «Zu Spätkommern» breche ich die Lektion pünktlich ab, was vielfach hilft. Wartet aber der nächste Schüler auf seinen pünktlichen Einsatz so ist die Frage eh geklärt.
Wo findet der Unterricht statt, bzw. wie gelange ich dahin?
Der Unterricht findet in den Gebäuden der Firma «Megasol» statt. Das Gebäude gehört genau genommen dem «Cleantech Businesspark», wo noch weitere kleinere Unternehmen eingemietet sind inkl. meiner Musikschule. Ich unterrichte im Untergeschoss des Hauptgebäudes. Zu erreichen ist dieser Raum über den Haupteingang (grosse Treppe). Steht man im Empfangsraum so geht man links, dann durch die Tür neben dem Treppenaufgang. Natürlich werden die neuen Schüler beim Eingang oberhalb der Eingangs-Treppe empfangen.
Kann das Schulungslokal auch mit ÖV erreicht werden?
Je nachdem woher man kommt, kann es mit dem Bus kompliziert werden. Achten sie da individuell auf die Fahrpläne. Reisen sie mit dem Zug an, so ist der Bahnhof Deitingen ca. 200m vom Lokal entfernt. Gitarren brauchen sie nicht zu schleppen, habe genügend, die sie brauchen können.
Ankunfts- Abfahrtszeiten Bahnhof Deitingen
Ist die Eingangstüre immer offen?
Nein, sie schliesst um 18.00 Uhr. Danach komme ich nach oben und hole auch die bestehenden Schüler beim Eingang ab. Tagsüber bis 18.00 Uhr können sie direkt nach unten kommen.
Wenn ich jeweils ein wenig zu früh bin, wo warte ich am besten?
Sie können nach unten kommen und im Vorraum hat es gemütliche Sitzgelegenheiten, wo sie warten können bis der allfällige bereits laufende Unterricht beendet ist. Bin ich bereits unten und habe keinen Schüler, so starten wir natürlich früher.
Gibt es Getränke, wenn ich durstig bin und kosten die was?
Ja, ich habe gekühlte Limos von Coke bis Schweppes. Die Pet-Flasche (0.5 cl) kostet Fr. 3.00 und die Alu-Dose Fr. 1.80, während Kaffee (Nespresso mit viel Auswahl) und Mineralwasser mit und ohne kostenlos sind und aus der 1,5l PET-Flasche serviert werden. Becher vorhanden.
Wenn ich verhindert bin, wie lange vorher kann ich absagen ohne dass die Lektion verrechnet wird?
Auch hier entscheidet der gesunde Menschenverstand. Ist es eine begründete Absage selbst 20 Minuten vorher, so werde ich die Lektion nicht verrechnen. Da ich aber vielfach den Tag schon morgen plane und direkt von Pratteln komme (Wohnort meiner Lebenspartnerin), so bin ich nicht unbedingt amused, wenn dann folgendes SMS erscheint: «Sorry, habe gerade Stress…» um danach zwei Stunden auf den nächsten Schüler zu warten. Grundsätzlich bin ich bei «regelmässigen» Schülern sehr nachsichtig. Aber um auf die Absagefrist zu Antworten: 8 h vorher absagen und alles ist im Lot.
Muss ich immer eine Gitarre mitschleppen oder kann ich eine des Teachers benutzen?
Da sie die Lektion grundsätzlich in einem kleinen Gitarren-Shop beziehen, hängen dort alle Varianten, die sie brauchen. Sie dürfen diese Instrumente selbstverständlich kostenlos benutzen. Ein Service, den diejenigen Schüler schätzen, die mit dem ÖV unterwegs sind. Zusätzlich ist es m.E. von Vorteil verschiedene Gitarren zu spielen, da man ein flexiblerer Gitarrist wird. Ich habe in den vergangenen Jahren festgestellt, dass beim Spiel mit der gleichen Gitarre auf dem gleichen Sofa in der gleichen Haltung die Überraschung gross ist, wenn man mal eine andere Gitarre «übergehängt» kriegt, im Stehen spielen muss und feststellt, dass es sich sehr fremd anfühlt. Also in diesem Sinne: Nutzen sie die Gelegenheit und brauch sie die Gitarren, die an der Wand hängen.
Reicht eine billige Gitarre zum Starten?
Jein! Ich würde dies nicht am Preis festmachen. Schüler starteten den Unterricht schon mit «billigen» Gitarren, die vielleicht nicht supertoll tönen, aber einen gewissen Spielkomfort aufwiesen und ich empfahl, nichts Neues anzuschaffen. Andererseits sah ich schon teurere Gitarren mit verbogener Decke und einem viel zu grossen Saitenabstand, dass vernünftiges Spiel verunmöglichte. Es geht mir hauptsächlich um die Bespielbarkeit. Egal ob die Gitarre superbillig ist: Ist sie leicht zu spielen bzw. muss ich die Akkorde nicht mit einem grossen Kraftaufwand runterdrücken, so reicht dies allemal. Ich empfehle dann sowieso erst mal abzuwarten, ob einem das Gitarrenspiel gefällt.
Verkaufen Sie auch Zubehör oder muss ich einen Musikladen
Aber klar! Ich berate sie und verkaufe Gitarren plus Zubehör. Gitarren, Saiten, Stimmgeräte, Kapodaster etc. können sie bequem bei mir beziehen. Falls gerade nicht an Lager, besorge ich es auf die kommende Woche. Ich arbeite sehr eng mit dem Musikgeschäft «Billeter-Musik» an der Bahnhofstrasse in Solothurn zusammen. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass sie bei mir selten Schnäppchenpreise finden. Ich biete lieber eine fundierte Beratung und eine gute Qualität inkl. 2 Jahre Garantie bei Instrumenten und Verstärkern.
Wie steht es mit Gitarren, die bestelle ich doch am Besten im Internet?
Klar doch. Nach dem Lesen folgender Zeilen aber vielleicht nicht mehr. Viele Gitarrenschüler bzw. sogar Fortgeschrittene sind im ersten Moment mal vom Preis fasziniert. Was viele nicht wissen: Der Klang, der Spielkomfort und die Qualität einer Gitarre hängt in erster Linie von der Einstellung bzw. dem Zusammenspiel der einzelnen Gitarren-Teile ab:
- Die Halskrümmung
- Die Sattelhöhe
- Die Sattelkerbung
- Der Saitenabstand
- Der Saitenradius
- Die Oktavreinheit (Nicht Bundreinheit)
- Der Abstand der Pickups zu den Saiten
- die Qualität der Hardware inkl. Saiten
- Die Bundkanten sind nicht gerundet oder stehen sogar vor.
- Worst Case: Die Bünde sind nicht abgerichtet
Wenn sie nun via Internet eine Gitarre für Fr. 100.- bestellen und die obigen Arbeiten, die per se längst nicht maschinell erledigt werden können, würden alleine schon die Höhe des Gitarrenpreises ausmachen, so käme der Lieferant in den Bereich der roten Zahlen. Da aber heute alles über den Preis entschieden wird, übersieht man diese wichtige Tatsache und verkauft Gitarren, die suboptimal eingestellt sind und dementsprechend klingen. Ebenso werden bei einer Hundert-fränkigen Gitarre keine Saiten für Fr. 20.- aufgespannt, meist sind die meisten Metallteile inkl. Saiten Schrott. Ausnahme: Harley-Benton Gitarren, die man zwar noch einstellen muss, aber eine gute Alternative zu teureren Instrumenten sind.
Dieses Thema interessierte mich schon länger und besuche deshalb seit Jahren wöchentlich einen Gitarrenbaukurs, wo ich nicht nur die Kunst des Gitarrenbaus (E-Gitarre) erlerne, sondern auch die Kunst der optimalen Gitarreineinstellung, damit das Instrument nicht scheppert bzw. angenehm zu spielen ist und gut klingt. Somit sind sämtliche Gitarren an meine Wand optimal gerichtet und eingestellt oder werden es noch vor dem Verkauf. Fazit: Eine günstigere gut eingestellte Gitarre tönt schlicht besser als eine teure schlecht eingestellte Gitarre.
Noch ein pikantes Details: Niemanden wird gesagt, dass die Sattelkerbung für eine vorgegebene Saitendicke gekerbt wurde. Kaufe ich also eine Gitarre, mit einer Kerbung für Neuner-Saiten und ziehe irgendwann 12er Saiten auf, so werden wir auf Anhieb nicht merken, dass die Dicke Saite nicht optimal in der Sattel-Kerbung liegt. So gibt es viele kleine Details die im Schnäppchen Wahn untergehen.
Darf ich auch Song wünschen?
Aber selbstversändlich! Die Voraussetzung dafür ist einfach, dass der Song dem Level des Schülers entspricht und in dem Song ein Hauch von Gitarre zu erkennen ist. Ich schreibe die Songs dann extra raus, höre sie mir an und lerne natürlich die entsprechenden Parts, falls der Song neu für mich ist. Im Gegenzug müssen natürlich auch von mir ausgewählte Songs gespielt und gelernt werden. Wir haben also Pflicht und Kür. Während die Auswahl des Schüler eher auf Spass basiert (was wichtig ist), basiert die Songauswahlt des Teachers eher auf das Weiterkommen in Sachen Technik. Ich versuche gelernte Techniken in den Songs anzuwenden.
Wie sieht es mit den Schulungsunterlagen aus?
Die Lehrmittel habe ich selbst erstellt. Es sind insgesamt 4 Bände. Im Moment ist Band 1 für Einsteiger und Band 2 für leicht Fortgeschrittene im Umlauf. Ein Band kostet Fr. 28.- und reicht bei einer wöchentlicher Unterrichtfrequenz für 1 Jahr.
Ist der Unterricht eher streng gehalten oder gehts locker vom Hocker?
Beides. Wenn ich merke, dass der Schüler zur Entspannung in den Unterricht kommt, bzw. Druck abbauen möchte, so setze ich kein Druck auf. Hat der Schüler ein klares Ziel vor Augen und möchte wirklich weiterkommen, so kann ich ihn wirklich fordern. Leider ist der Drill (Im positiven Sinne gemeint) ein effektives Mittel. Mit anderen Worten: Ich frage die Akkorde ab, bis sie sitzen und drücke manchmal auf unangenehme Trigger, bis gewisse Techniken intus sind. Denn nur wenn die Grundtechniken sitzen, hat man Freude an den Wunsch-Songs. Obwohl viele gängige moderne pädagogischen und bequeme Methoden im Umlauf sind, um die eigentliche «Mühsal» zu vermeiden, ist es doch das unangenehme simple Üben und Trainieren, das einem weiter bringt. Natürlich versuche ich im Rahmen der Möglichkeiten den Spass im Vordergrund zu halten. Die Spielfreude entscheidet am Schluss über den Erfolg.
Spielen Sie (als Teacher) oder unterrichten Sie noch andere Instrumente?
Unterrichten sollte man diejenigen Themen in denen man sattelfest ist. Dazu gehört bei mir Gitarre und Bass. Ich lernte im späten Alter noch Klavier zu Begleitzwecken und um die Rolle des Schülers zu erleben (Das half mir enorm, mich in mein Gegenüber zu versetzen) aber, dieses Instrument überlasse ich den Profis. Innerhalb der Gitarre unterrichte ich noch den Stil der «Slide-Gitarre», also das Bottleneck spiel mit einem Open-Tuning und einem Glasrohr am Finger an der linken Hand.
Unterrichten sie innerhalb der Gitarre alle Stile?
Nein, und das ist sehr schwierig, ausser man ist Studiogitarrist und 9 Stunden pro Tag an der Gitarre. Es ist schier unmöglich sich aller Stile mächtig zu werden. Schon die Stilrichtung des Jazz wäre ein riesiger Ozean der Techniken, Akkorde, Partituren etc., dass man schon nur für eine Stilrichtung ein paar leben bräuchte um darin wirklich sattelfest zu sein. Ich persönlich unterrichte Akustik und E-Gitarre im Bereich Begleitung und Solospiel/Improvisation in den Stilen von Pop, Rock’n’Roll, Rockabilly, Blues, Country und Rock, Swing. Der Bereich der Klassik überlasse ich meinen Kollegen, die nach Noten spielen und sämtliche Haltungen und Techniken korrekt unterrichten. Im Pop-Bereich ist man da etwas nachsichtiger.
Werde ich das Noten-Lesen lernen?
Jein. Die Gitarre ist eines der wenigen Instrumente, bei dem man die wichtigsten Akkorde anhand eines Griffdiagramms darstellen kann. Man ist also um Lichtjahre schneller einen Akkord anhand eines Griffdiagramms zu erlernen und zu spielen. Wenn ich ich einen G-Dur Akkord spielen muss, so habe ich die Griffstellung einmal gelernt und wende die an ohne Notenkenntnisse. Müsste man zuerst die ganzen Noten lernen inkl. Harmonielehre bis man von der Pike auf weiss, was ein G-Dur Akkord ist bzw. wie man ihn bildet so kann es eine Ewigkeit dauern, bis wir den ersten Song spielen. Sind jedoch mal die ersten 14 Grundakkorde gelernt, gehe ich, bei Interesse, gerne darauf ein, was es mit den Tonleitern auf sich hat, wie Akkorde gebildet werden und was Harmonielehre im Wesentlichen bedeutet. Es ist immer optimal, wenn man theoretisch weiss, was man praktisch macht. Es gibt durchaus Schüler, die auf die ganze Theorie verzichten und einfach Songs spielen wollen. Notabene: Die meisten erfolgreichen Pop-, Rock- oder vor allem Blues-Musiker oder -Bands konnten oder können nicht Noten lesen. In der Klassik oder Jazz oder bei anderen Instrumenten ist es ein Muss.
Ich will nicht singen, wie spiele ich dann Gitarre?
Eine wichtige Frage! Wenn ein Gitarrist singt, hat er mal den Vorteil, dass die Stimme ein Melodie-führendes Instrument ist und die Gitarre quasi als Support für die Stimme fungiert. Das tönt schon sehr gut und ich persönlich wäre ohne Gesang aufgeschmissen, da ich kein Konzert von ca. 4 Stunden nur mit Gitarre bewältigen könnte. Was nun, wenn man nicht singen mag oder kann? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Man kann beispielsweise die Fingerstyle-Gitarre erlernen also Melodie-Stücke auf der Gitarre, wo man Melodie und Begleitung quasi als One (Wo)man-Show lernt. Vielfach macht der Daumen der Bass und die restlichen Finger die Melodie. Diese Technik ist nicht so einfach wie das blosse Begleiten. Ebenfalls kann man zu einem Song auf CD, Youtube etc. einfach mitspielen, was auch schon Freude bereitet. Drittens kann man sich mit einem zweiten Gitarristen oder Musiker/Sänger zusammentun um diesen zu begleiten. Weiter können sie die Gitarre einfach nehmen, ein paar gezupfte Akkorde spielen, was auch schon cool tönt, wenn es zeitlich nicht gerade einer Konzertlänge entspricht.
Gibt es noch weitere Schulungsangebote?
Ja, es gibt ausserhalb des Unterrichts Seminare. Die finden mit oder ohne Gitarren statt. Ebenfalls zeige ich praktische Dinge (Wartung, Zubehör, Saitenwechsel etc.), die man anfangs nicht so beherrscht aber einen grossen Einfluss auf die Bespielbarkeit des Instruments hat. Weitere Themen der Semis sind die Vertiefung des Gelernten oder die Demo eines Stils- Ebenfalls habe ich schon «branchenfremde» Semis gehalten über Gründung einer Kleinst-Unternehmung und dessen Betrieb. Ich konnte da die Schnittstelle von meinen Treuhand- und meinen Musikkenntnissen einsetzen.
Können Sie einen Ausweis oder Musikdiplom vorweisen?
Überhaupt nicht. Und zwar weil ich vor allem von der Musik leben musste und heute noch Konzerte gebe. Da verkaufe ich mein Gesamtpaket: Stimme, Gitarre, Entertainment, Bühnentechnik und Erfahrung. Das einzige Kriterium was zählt ist, ob den Zuhörern die Darbietung gefallen hat und nicht, ob ich einen Cadd9 Akkord vom Klang her erkenne bzw. alle Tonleitern rückwärts durchspulen kann. Wenn es den Zuschauern gefallen hat und sie evtl. etwas mehr bestellen bzw. wenn das Publikum wieder an mein Konzert will und der Veranstalter zufrieden ist, bucht er mich wieder. Das zählt. und die Konkurrenz ist gross. Bei Musikschulen bezieht sich fast alles auf die Musik selbst. Aber die Praxis ist eine Mischung vieler Talente. Vom Komponieren (bei eigenen Songs) bis zum Präsentieren. Ist es nicht frustrierend, wie top ausgebildete Jazz-Musiker fast obdachlos sind, während eine Party-Band mit begrenzten musikalischen Kenntnissen oder einem Repertoire von Schlagern fast jedes Weekend gebucht wird? Dies soll keine Ausrede meiner begrenzten musikalischen Kenntnisse sein, ich würde eine solche Prüfung auch nie bestehen. Deshalb stelle ich ein paar Clips auf diese Homepage und der Interessent kann selber entscheiden ober in etwa das lernen möchte oder nicht. Mein Ziel war es auch immer, so gut zu spielen, dass ich einen Abend vor Publikum bestehen kann, sei es mit einer Johnny Cash Performance oder einem Pop- oder Rockabilly-Abend. That’s all!
Sie sind schon ein älteres Semester, laufe ich Gefahr, dass sie altershalber aufhören?
Im Bereich der Wirtschaftsprüfung oder im Treuhandwesen würde ich locker altershalber aufhören bzw. mich frühzeitig pensionieren lassen. Da mich aber die Musik und vermitteln von Musik am Leben erhält, mir gut tut und mir Kraft gibt, werde ich das solange durchziehen, wie es die Gesundheit erlaubt. Ich bin Jahrgang 1960 und würde regulär 2025 pensioniert. Ich werde einfach weitermachen, da es mein «Hobby» ist. Wenn sie in etwa meinen Jahrgang haben, so werden sie Emil Steinberger kennen. Er steht noch auf der Bühne mit 90. Soweit wird es bei mir nicht kommen aber seine Worte bei «Schawinski» waren cool: «Ich arbeitete krankhaft und genau das hält mich gesund!» Herzerfrischend.
Ich habe zwar ein Buch, aber wie weiss ich nach der Lektion, wie es tönen soll?
Vielfach erstelle ich ein Film- oder Tondokument, dass ich dem Schüler dann per Whatsapp sofort übermittle. Oder aber der Schüler nimmt es selber schnell auf. Da spiele ich dann den Stoff der Lektion im Normal- und Langsam-Tempo.
Wieviel muss ich üben?
Das kommt auf viele Faktoren an: Auffassungsgabe, Flair für das Spiel, Gespür für den Ryhthmus etc. Ich persönlich muss gewisse Abschnitte länger einüben als andere, ohne dass ich immer weiss, was der Grund ist. Einige Tonfolgen oder Grifflagen liegen einem besser oder eben schlechter. Was ich auch feststellte: Schüler haben einen Lieblingssong schneller drauf als einen von mir gewählten Song. Optimal ist auch wenn man von Stoff her weniger übt, also sich auf ein Stück, einen Abschnitt oder eine Tonfolge konzentriert. Nach einer längeren Periode ist dies effizienter, als wenn man zu viel in den Übungstermin reinpackt. Weiter gibt es Üben und Dudeln: Ich erwische mich oft selber, dass ich vom eigentlichen Übungsstoff abschweife und etwas spiele was ich schon kann oder einfach auf der Gitarre rumdudle. Somit habe ich zwar beispielsweise eine Stunde die Gitarre in der Hand gehabt, aber zu wenig geübt.
Um auf die Übungszeit zurückzukommen (Wenn sie zügig vorankommen möchten): Eine Stunde pro Tag wäre schon toll, eine halbe Stunde ok aber weniger ist dann eher «werterhaltend»-stagnierend. Nicht zu vergessen ist das Lernen der Töne auf der Gitarre, Grundlagen der Theorie etc., die per se nichts mit der Handhabung der Gitarre zu tun haben. Dies müsste nebenbei auch gelernt werden. Da tun Karteikarten eine guten Dienst.
Was bietet den Schülern am meisten Probleme?
So auf die Schnelle geantwortet: Der Wechsel der Akkorde. Das wird grob unterschätzt! Man kennt die Akkorde, weiss sie zu greifen aber auch nach Monaten ist es dem Schüler unmöglich einen Song im Originaltempo zu spielen. Und genau das wäre ja der Kern der Sache. Was nützen alle Songs, die man kennt, alle Akkorde, alle Theorie, wenn ich nicht in der Lage bin einen einzigen Song zum Besten zu geben? Dies kann frustrierend sein für viele, die nicht noch die Ehrenrunde zusätzlich laufen. Das Gitarrenspiel sieht vielfach easy aus, kann aber im Bereich der Akkordwechsel sehr stressig sein. Und wir sind noch nicht bei zügigen Pickings angelangt…
Der zweite Grund für allfällige Frustrationen bildet die Diskrepanz zwischen Soll und Haben. Beispiel: Ich sollte 1 Stunde üben, habe aber seit 4 Monaten so viel Stress… Eigentlich sollte ich die Töne doch langsam kennen aber… Ich sollte doch schon seit Jahren 10kg weniger wiegen aber irgendwie… merken sie worauf ich hinaus will. Es ist unser Lebensdruck. Wir hängen uns immer an die Vorgaben und ziehen dann Bilanz zwischen Vorgabe und Unerledigtem. Lösung? Wenn ich nach einem Jahr merke, dass ich nie länger als eine Viertelstunde üben kann, so ist das einfach so und setze die Latte auf eine Viertelstunde, akzeptiere aber, dass ich kein Überflieger bin. Punkt. Wenn ich (meine Situation) nach Jahren ein paar immer ein paar kg Übergewicht habe, so ist das Fact und all meine Vorgaben und Illussionen ändern nichts daran, sondern verschlimmern den Umstand. Also den Gap zwischen Wunsch und Wirklichkeit heroisch ertragen. Ich habe dies so ausführlich beschrieben, da genau dieser Punkt (begleitet von einem schlechten Gewissen) immer wieder von den Schülern angesprochen wird.
- „Einen von zwei Schmerzen müssen wir ertragen: den Schmerz der Disziplin oder den eines schlechten Gewissens.»